CO2-neutral fliegen – Ein (mehrfach) gebrochenes Versprechen

Die aktuelle Publikation von Stay Grounded (in Kooperation mit Robin Wood) zum Thema Klimagerechtigkeit und Flugverkehr gibt einen guten Überblick über die Faktenlage und praktische Ratschläge, wie man gegen Greenwashing effektiv und kreativ vorgehen kann.

Wenn man die Emissionen des gesamten Flugverkehrs mit denen der größten Industrienationen vergleicht, wird schnell klar wie massiv das Problem ist. Sie schlagen mit 1 Gt CO2e zu Buche (Klöwer 2021). Das ist etwas weniger als die territorialen Emissionen Japans (1,149 Gt CO2e , Reuters 2021), aber mehr als die territorialen Emissionen Deutschlands (0,762 Gt CO2e, UBA 2022). Da die Emissionen in großer Höhe ausgestoßen werden und darüber hinaus das Entstehen von Cirruswolken begünstigen, die kaum Sonne reflektieren, aber die Wärmeabstrahlung absorbieren, ist die Klimawirkung des Flugverkehrs deutliche höher und wird auf 4% geschätzt (Klöwer 2021) – andere Quellen gehen sogar von bis zu 5,9% aus (Stay Grounded 2020).

Neben der Klimaproblematik spielen auch die Lärmemissionen eine entscheidende Rolle. Allein in der Nähe der größten europäischen Flughäfen sind 3,2 Mio Menschen davon betroffen – 1,4 Mio Menschen leiden deswegen unter Schlafstörungen (EASA) . Die gesundheitlichen Implikationen sind gravierend und vielfältig: Epidemiologisch kann eine Häufung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Bluthochdruck und sogar Demenz nachgewiesen werden (Correia 2013, Weuve 2020, Beutel 2020). Eine weitere Studie fand heraus, dass Fluglärm zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen kann (Stansfeld et al. 2015).

Während die Leidtragenden vor allem Menschen aus benachteiligten sozial-ökonomischen Verhältnissen sind (leben in der Nähe von Flughäfen oder im Globalen Süden und sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen), zählen die Verursachenden meist zu den Top-Verdienenden aus dem Globalen Norden. Es wird geschätzt, dass 1% der Menschheit für 50% des gesamten Flugaufkommens verantwortlich ist (Gössling 2020). 80% der Menschheit hat noch nie ein Flugzeug betreten (CNBC 2017). Dieses Transportmittel ist also vor allem ein Spielzeug für Reiche, während der Rest der Gesellschaft mit den negativen Auswirkungen zurechtkommen muss.

Abbildung: Verteilung der Flugleistung nach Gruppe
Quelle: Stay Grounded, Kurswechsel Klimagerechtigkeit: Ein Klimakommunikations-Handbuch für eine sichere Landung des Flugverkehrs und einen gerechten Planeten, s. 16

Global gesehen ist der Flugverkehr eine riesige Industrie: Allein mit dem Passagierverkehr haben die Airlines 2019 607 Mrd USD umgesetzt (Statista 2022). Das erklärt zu Teilen die starke Lobbyposition der Luftfahrtindustrie, die dazu führt, dass der Sektor trotz der massiven Externalitäten für die Gesellschaft weiter auf Expansionskurs ist. Für die kommenden Jahre sind 423 neue Flughäfen geplant, davon entfallen allein 216 auf China (Stay Grounded, Airport Technology 2018). Die Lobby hat sich außerdem vielfältige Steuerprivilegien erkämpft. Am eklatantesten wird das an der Steuerbefreiung von Kerosin sichtbar – eine extrem klimaschädliche (indirekte) Subvention. Aber auch die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flügen stellt eine unverhältnismäßige Bevorzugung dieses Transportmittels dar (vlg. Maßnahmenpaket 9).

Aber nur weil die Flugindustrie heute zu massiven Schäden bei Mensch und Natur sorgt, muss das in Zukunft nicht so bleiben, oder? Das ist das berühmte Narrativ, dass Airlines, Flugzeughersteller und teilweise auch Politiker*innen und Wissenschaftler*innen bemühen, um diese Industrie künstlich am Leben zu halten. Neben neuen Flugzeugen, die deutlich weniger CO2 emittieren und deutlich leiser sein sollen, wird vor allem über die CO2-neutralen Kraftstoffe argumentiert. Das Problem ist nur, dass es diese Kraftstoffe nicht gibt. Und auch wenn die Produktion von E-Fuels, in den nächsten Jahren zunehmen sollte, sind sie schon jetzt doppelt und dreifach vergeben. Es muss klar sein, dass diese Kraftstoffe auf absehbare Zeit ein knappes Gut sein werden und priorisiert werden muss, in welchen Bereichen sie zuerst eingesetzt werden. Dazu zählen Anwendungen, die die Primärbedürfnisse der Menschen abdecken, u.a. in der Landwirtschaft, der Wärme und der Chemie. In der Abbildung unten sieht man, dass die Flugindustrie in der Vergangenheit schon mehrfach versprochen hat die Emissionen durch den Einsatz von E- bzw. Biofuels drastisch zu senken. Man sieht das Anspruch und Realität weit auseinander klaffen. In Anbetracht der geringen Zeit, die uns bei der Abwendung der Klimakrise noch bleibt, ist es ausgeschlossen, dass die Flugindustrie in dem heutigen Umfang weiter existiert.

Abbildung: Angekündigte Anteile von erneuerbaren Kraftstoffen vs. tatsächlich erreichte Anteile
Quelle: Stay Grounded, Kurswechsel Klimagerechtigkeit: Ein Klimakommunikations-Handbuch für eine sichere Landung des Flugverkehrs und einen gerechten Planeten, s. 22

Durch die coronabedingte Krise im Flugverkehr bestand ein Handlungsfenster, das von der Regierung nur unzureichende genutzt wurde. Lufthansa wurde mit mit einem Rettungspaket, das Anleihen, Sicherheiten und Anteile i.H.v. 9 Mrd euro umfasste, vor der Insolvenz bewahrt (tagesschau 2021). Der Staat ist in Folge dessen mit 14% größter Anteilseigner. Dieser Einfluss müsste genutzt werden, um den Konzern langfristig stark zu schrumpfen. Warum? Wie wir oben gesehen haben gibt es keine klimafreundliche Luftfahrtindustrie. Im Zuge der sozial-ökologischen Transformation müssen umweltschädliche Industrien herunter- und transformationsdienliche Sektoren hochgefahren werden. Dies gelingt nur, wenn in einem hohen Tempo den Arbeitnehmer*innen der Ausstieg aus einem klimaschädlichen und der Einstieg in einen klimafreundlichen Sektor ermöglicht wird. Naheliegend wäre der Wechsel zur Bahn oder zu den Betrieben des ÖPNV, aber auch der Bau-, Sanierungs-, Energie-, Wärme-, Handwerks- und Landwirtschaftssektor sind händeringend auf der Suche nach neuen Arbeitskräften. Darüber hinaus hätte die Regierung Auflagen ähnlich wie in Frankreich erlassen können, wo die Regierung Air France dazu verpflichtet hat innerfranzösische Flüge bis 2024 um 50% zu reduzieren (Taz 2020).

Ein weiteres Problem ist die fehlende Rechenschaft für die Emissionen von internationalen Flügen. Laut dem Pariser Klimaabkommen sind die Mitgliedsstaaten verpflichtet, alle relevanten Treibhausgasemissionen zu melden. Trotzdem gehen in die deutsche Emissionsbilanz nur die nationalen Flüge ein. Diese machen jedoch nur 7% (2,2 Mt CO2e) der Gesamtemissionen (32,2 Mt CO2e) im deutschen Flugverkehr aus (Transport and Environment 2022). Die Kontrolle und Regulierung hier vorrangig internationalen Verbänden zu überlassen, die weder demokratisch legitimiert sind noch ein Interesse haben den Flugsektor zu verkleinern, ist eine fragwürdige Strategie.

Hier geht es zum „Kurswechsel Klimagerechtigkeit: Ein Klimakommunikations-Handbuch für eine sichere Landung des Flugverkehrs und einen gerechten Planeten“ von Stay Grounded (Projektpartnerin für die deutsche Version: Robin Wood).

KfW-Greenwashing: Klimaneutral bauen, wirtschaften und studieren mit Waldzertifikaten? 

Heidelberg/Freiburg: „Klimaschutz im Bundestag” und die Klimaschutz+ Stiftung bemängeln, dass die KfW-Bank mit ihrem geplanten “Green Deal”- Angebot grundlegende wissenschaftliche Prinzipien in Bezug auf Klimaschutz und Negativemissionen missachtet und die Kunden*innen so in die Irre führt. 

Derzeit prüft die KfW-Bank mit folgendem Testangebot, wie sie ihre geförderten Kreditangebote erweitern könnte: 

“[Sie bauen eine Immobilie]. Sie finanzieren gleichzeitig unser zertifiziertes Partnerprojekt, das Bäume für unser Klima pflanzt und pflegt. Damit wird Ihr Bauvorhaben praktisch klimaneutral.” 

Hinter diesem Versprechen liegt folgende, vereinfachende Idee: Das Problem des Ausstoßes von CO2e-Emissionen z.B. bei der Herstellung von Baustoffen und dem Bau einer Immobilie ist gelöst, wenn man gleichzeitig eine Maßnahme finanziert, die der Atmosphäre im gleichen Umfang wieder Emissionen entzieht. In der Theorie ein attraktives Modell, in der Praxis jedoch mit Aufforstungen nicht ansatzweise umsetzbar und zugleich kontraproduktiv in Bezug auf das Erreichen des Paris-Ziels. 

Mit dem angebotenen Green Deal erweckt die KfW-Bank den Eindruck, dass Pflege und Aufforstungen von Wäldern eine Negativemission darstellen, die man in seiner persönlichen CO2-Bilanz oder der Unternehmensbilanz auf der Haben-Seite gutschreiben kann und damit die, durch das Verbrennen fossiler Energieträger verursachten, CO2-Konzentrationserhöhungen ausgleichen könnte. 

Im Gegensatz zu dieser stark vereinfachenden Kompensationslogik, deren Blickwinkel auf das Summieren von freigesetzten und gebundenen CO2-Emissionen reduziert, zeigt der systemische Blick auf die Wechselwirkungen innerhalb der globalen Biosphäre: Die Finanzierung der Wiederaufforstung und Pflege von Wäldern, zum Beispiel durch die KfW-Bank, dient im besten Falle der notwendigen Wiederherstellung natürlicher CO2-Senken. Senken, die in der Vergangenheit durch Landnutzungsänderungen (wie z.B. Brandrodungen, Kahlschlägen oder Trockenlegungen von Moorflächen) zerstört wurden und damit, im Gleichgewicht aus natürlichen CO2e-Emissionen und Senken des „Kurzen Kohlenstoffkreislauf“ der Biosphäre, auf der Seite der Senken fehlen.  
Sie sind damit keine zusätzlich zum natürlichen kurzen Kohlenstoffkreislauf geschaffenen Negativemissionen, die die CO2-Konzentrationserhöhungen in der Atmosphäre ausgleichen können, die durch das Hinzufügen von CO2-Mengen aus fossilen Lagerstätten entstehen, das heißt aus Quellen, die außerhalb des in sich stabilen „Kurzen Kohlenstoffkreislaufes” stammen (siehe WBGU 2021 Seite 10: „Klimaschutzmaßnahmen im Bereich der Biosphäre modifizieren jedoch im Wesentlichen den „schnellen“ Kohlenstoffkreislauf und können den durch Menschen verursachten zusätzlichen Eintrag von Kohlenstoff aus fossilen Quellen nicht rückgängig machen“). 

Erschwerend kommt hinzu, dass der aktuell von der KfW-Bank beabsichtigte Green Deal den Status Quo des Einsatzes nicht nachhaltiger, klimaschädigender Baustoffe und Bauverfahren stabilisieren und fortschreiben würde, anstelle des Setzens der notwendigen Anregungen und Impulse zu einer transformativen, treibhausgasneutralen Entwicklung im Bausektor wie Kreislaufwirtschaft, dem Einsatz biobasierter regenerativer Baustoffe etc. 

Peter Kolbe, Vorstand der Klimaschutz+ Stiftung, kommentiert: “Bauherr*innen in den Glauben versetzen, dass sie klimaneutral bauen würden, weil die KfW-Bank für sie in Waldprojekte investiert, wäre eine unverantwortliche Praxis des KfW-Programms “Green Deal KfW” und sollte auf keinen Fall umgesetzt werden. Dies gilt ebenso für die gleich lautenden Angebote für Studierende zum klimaneutralen Studieren und für Unternehmen zum klimaneutralen Investieren”. 

Weiterführende Hintergrundinformationen sowie eine Kurzanalyse zum Testangebot “Green Deal KfW” finden Sie unter diesem Link

Unsere Anregungen zur Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) finden Sie hier.   

Ansprechperson “Klimaschutz im Bundestag” 
Dr. Jörg Lange  
Geschäftsführender Vorstand 
CO2 Abgabe e.V. | Alfred-Döblin-Platz 1 | 79100 Freiburg im Breisgau 
Telefon: +49 (0)761 45 89 32 77  
E-Mail: joerg.lange@co2abgabe.de  
Web: co2abgabe.de | klimaschutz-im-bundestag.de 

Ansprechperson “Klimaschutz+ Stiftung” 
Peter Kolbe 
Vorstand  
Klimaschutz+ Stiftung e.V. | Oberfeldstraße 19 | 69123 Heidelberg 
Telefon: +49 (0)6221 99 875 24 
E-Mail: info@klimaschutzplus.org 
Web: klimaschutzplus.org 

Klimaschutz im Bundestag 4: Wie könnte eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut ausgestaltet werden?

Am 29.03.2022 um 18 Uhr diskutierten über „Wie könnte eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut ausgestaltet werden?“

Aus der Wissenschaft:

Aus der Politik:

Moderation: Dr. Jörg Lange, CO2 Abgabe e.V.

Technik und Interaktion Publikum: Philipp George, CO2 Abgabe e.V.

Dokumentation:

Folien, Jörge Lange, CO2 Abgabe e.V.

Folien, Peter Kasten, Öko-Institut e.V.

Aufzeichnung auf Youtube

Weiterführende aktuelle Studien

Klimaschutz im Bundestag 3: Bilanzierung der Treibhausgase entlang der Lieferkette – 4 Beispiele aus der Unternehmenspraxis

Am 10.02.2022 um 17 Uhr diskutierten über „Bilanzierung der Treibhausgase entlang der Lieferkette – 4 Beispiele aus der Unternehmenspraxis“
Aus der Wirtschaft:

Aus der Politik:

  • Reinhard HoubenFDP, wirtschaftspolitischer Sprecher
  • Sanae Abdi, SPD, entwicklungspolitische Sprecherin [krankheitsbedingt verhindert]

Einführung und Moderation: Dr. Jörg Lange, Initiative Klimaschutz-im-Bundestag, Dr. Katharina Reuther, Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)

Zur Aufzeichnung der Veranstaltung (Youtube)

Vortragsfolien von Dr. Jörg Lange, Klimaschutz im Bundestag

Vortragsfolien von Hanjo Hermann, Dürr AG

Vortragsfolien von Thomas Brugger, Brugger GmbH

Vortragsfolien von Hilke Patzwall, VAUDE

Fragen und Antworten aus dem Chat

Folgen eines stark gestiegen CO2-Preises im europäischen Emissionshandel?

Debatte zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik

Freiburg/Berlin: In den letzten Monaten gab es einen rasanten Anstieg der Preise der CO2-Verschmutzungsrechte im Europäischen Emissionshandel (EU-ETS). Vor welchen Hintergründen findet diese Entwicklung statt, welche Auswirkungen sind damit für Unternehmen und Haushalte verbunden und welche Reformen sind jetzt notwendig? Darüber diskutiert “Klimaschutz im Bundestag” mit  Dr. Michael Pahle, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Bundestagsabgeordneten online am 20.01. um 18 Uhr.

„Finanzakteure beschleunigen die Einpreisung der neuen europäischen Klimaziele im EU Emissionshandels, aber sie sind ein zweischneidiges Schwert.  Ein Preiskorridor ist nötig, um der Spekulation Grenzen zu setzen – nach oben und nach unten“ kommentiert Dr. Michael Pahle, Arbeitsgruppenleiter “Klima- und Energiepolitik” am PIK, die aktuelle Entwicklung auf dem Zertifikatemarkt. 

In seinem aktuellen Forschungspapier behandelt er die Frage, welchen Einfluss Finanzakteur*innen und Spekulation auf dem Preis im europäischen Emissionshandel spielen. Erkenntnisse daraus und aktuelle Fragen zu dem stark gestiegenen CO2-Preis diskutieren wir mit folgenden Ampelabgeordneten:

  • Andreas Mehltretter, MdB, SPD, SPD-Berichterstatter für den Europäischen Emissionshandel
  • Lisa Badum, MdB, Grüne, Grünen-Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie
  • Olaf in der Beek, MdB, FDP, klimapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion

Im Laufe der Veranstaltung sollen u.a. folgende Fragen besprochen werden:

  • Warum ist der EU-ETS-Preise so stark gestiegen in so kurzer Zeit und ist dies eine dauerhafte Entwicklung?
  • Bedroht der stark gestiegene Preis die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen bzw. europäischen Wirtschaft und ist jetzt mit Carbon Leakage zu rechnen?
  • Ist der Emissionshandel das Instrument, das Treibhausgasemissionen
    zu den geringsten Kosten einspart?
  • Braucht es neben dem von der Bundesregierung angestrebten Mindestpreis auch einen Höchstpreis für den EU-ETS?
  • Welche Unternehmen haben wie viele Zertifikate?
  • Welchen Einfluss hat der gestiegene CO2-Preis auf die Strompreise?
  • Welche Akteur*innen bewegen sich aktuell auf dem Zertifikatemarkt und wie kann man spekulative Elemente begrenzen? Sollten Verschmutzungsrechte nur begrenz gültig sein?
  • Welche Empfehlungen richtet die Wissenschaft an die Politik? Wie gehen andere Regierungen mit der Herausforderung um?


Die Veranstaltung ist auf 90 min angesetzt und folgendermaßen strukturiert:

18:00 Begrüßung, Einführung und Moderation Dr. Jörg Lange, CO2 Abgabe e.V. 

18:20 Impulsreferat Dr. Michael Pahle, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung 

18:40 Diskussion mit Bundestagsabgeordneten 

19:00 Offene Gesprächsrunde


Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unter diesem Link erforderlich. Die Veranstaltung richtet sich an Abgeordnete des deutschen Bundestages und Pressevertreter*innen, steht aber auch interessierten Bürger*innen offen.

Ansprechpartner “Klimaschutz im Bundestag” / CO2 Abgabe e.V.
Dr. Jörg Lange
Geschäftsführender Vorstand
CO2 Abgabe e.V. | Alfred-Döblin-Platz 1 | 79100 Freiburg im Breisgau
Telefon: +49 (0)761 45 89 32 77
E-Mail: joerg.lange@co2abgabe.de
Web:    co2abgabe.de | klimaschutz-im-bundestag.de

Ansprechpartner PIK
Jonas Viering
Pressestellenleiter
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.  |  Telegrafenberg A 31  |  14473 Potsdam
Telefon: +49 331 288 25 07
E-Mail: presse@pik-potsdam.de
Web: pik-potsdam.de

Brauchen wir ein Bundesmobilitätsgesetz? Ampel-Abgeordnete im Gespräch mit Verkehrsexperten

Freiburg/Berlin: Die neue Bundesregierung muss den Verkehr in Sachen Klimaschutz endlich auf Kurs bringen. Ob es dafür ein Bundesmobilitätsgesetz braucht, diskutieren Vertreter*innen der Ampelkoalition und Verkehrsexperten bei einer gemeinsamen Online-Veranstaltung von “Klimaschutz im Bundestag” (eine Initiative des CO2 Abgabe e.V.) und des ökologischen Verkehrsclub VCD am 16. Dezember um 18:15 Uhr.

„Mit dem gegenwärtigen Rechtsrahmen können wir die dringend notwendige Verkehrswende nicht erreichen. Im Koalitionsvertrag gibt es durchaus positive Ansätze für den Verkehrsbereich. So soll etwa die Verkehrsleistung im Schienenverkehr verdoppelt und es sollen mehr Güter auf die Schiene gebracht werden. An die Stelle der bisherigen Bundesverkehrswegplanung tritt erstmals für den Planungshorizont 2040 ein reformierter „Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan“, sodass künftig übergeordnete Ziele wie Verkehrssicherheit und Klimaschutz darin verankert werden können. Damit diese Ziele auch wirksam umgesetzt werden, braucht es ein Bundesmobilitätsgesetz“, so Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende. Über das Konzept und die Vorteile eines solchen Gesetzes diskutiert Dr. Jan Werner, Verkehrsexperte und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des VCD, mit folgenden Vertreter*innen der Ampelkoalition:

  • Detlef Müller, MdB, SPD, Lokomotivführer, Mitglied des Verkehrsausschusses 
  • Susanne Menge, MdB, Grüne, Sprecherin des Bundesarbeitskreises Mobilität
  • Bernd Reuther, MdB, FDP, Mitglied im Verkehrsausschuss und Vorsitzender der AG Verkehr der FDP-Bundestagsfraktion 

Es gibt ein Bundesfernstraßengesetz, ein Bundeswasserstraßengesetz und ein Eisenbahngesetz  Was es nicht gibt: einen bundesweiten und verkehrsträgerübergreifenden Rechtsrahmen für den Verkehr. Ein Bundesmobilitätsgesetz würde einen solchen Rahmen bieten, der außerdem die Ausrichtung an ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien ermöglicht. Die heutige Verkehrsplanung basiert auf der Fortschreibung von historischen Trends und Engpassanalysen. Dadurch wird der Status Quo auf der Straße zementiert und jeder Fortschritt behindert.  So ist es bislang nahezu unmöglich, auf eine festgestellte Überlastung einer Autobahn mit einem Ausbau der Schiene, des ÖPNV oder der Radinfrastruktur zu reagieren. Anforderungen z.B. aus dem Klimaschutzgesetz fließen bislang nicht in den Bundesverkehrswegeplan ein (Bundesverkehrswegeplan 2030, S. 24) und damit auch nicht in die auf dessen Grundlage vom Bundestag beschlossenen Ausbau- und Haushaltsgesetze.

„Die anvisierte Emissionsreduzierung im Verkehrsbereich bis 2030 um 42% ist sehr ambitioniert. Um überhaupt eine Chance zu haben, diese zu erreichen, braucht es die richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen und eine fahrleistungsbezogene Pkw-Maut, die den Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen anreizt und eine solide Finanzierung gewährleistet”, kommentiert Dr. Jörg Lange in Bezug auf die Klimawirkung. Die Position von “Klimaschutz im Bundestag” zum Bundesmobilitätsgesetz ist in diesem Papier zusammengefasst.

Ablauf der Veranstaltung:

18:15 Uhr
Begrüßung durch Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende; Einführung und Moderation Dr. Jörg Lange, CO2 Abgabe e.V. 

18:30 Uhr
Impulsreferat Dr. Jan Werner 

18:45 Uhr
Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der Parteien der Ampelkoalition
Detlef Müller, SPD, Mitglied des Verkehrsausschusses 
Susanne Menge, Grüne, Sprecherin des Bundesarbeitskreises Mobilität 
Bernd Reuther, FDP, Mitglied im Verkehrsausschuss und Vorsitzender der AG Verkehr der FDP-Bundestagsfraktion 

 19:20 Uhr
Publikumsfragen

 Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung unter diesem Link erforderlich. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen der Politik und Verkehrsexpert*innen, steht aber auch interessierten Bürger*innen offen.

Ansprechpartner Klimaschutz im Bundestag / CO2 Abgabe e.V. 

Dr. Jörg Lange
Geschäftsführender Vorstand
CO2 Abgabe e.V. | Alfred-Döblin-Platz 1 | 79100 Freiburg im Breisgau

Telefon: +49 (0)761 45 89 32 77
E-Mail: joerg.lange@klimaschutz-im-bundestag.de
Web:     klimaschutz-im-bundestag.de | co2abgabe.de

Ansprechpartner ökologischer Verkehrsclub VCD 

Franziska Fischer, Anne Fröhlich, Magdalena Reiner
VCD-Pressestelle
VCD e.V. | Wallstraße 58 | 10179 Berlin

Telefon: +49 (0) 30 28 03 51-12
E-Mail: presse@vcd.org
Web:    vcd.org

#wählbar2021 ON TOUR beim #AugusteRiseUp in Berlin

Am 17.07. war Wählbar2021 mit einem Redebeitrag bei der Laufdemo in Rahmen des „Auguste Rise Up“ in Berlin vertreten. Neben Extinction Rebellion haben FFF Berlin, Omas gegen Rechts, die Naturfreundejugend und weitere Umweltverbände zu dem Protestmarsch aufgerufen. Los ging es mit zwei getrennten Protestzügen an der SPD- bzw. CDU-Parteizentrale, die sich am Brandenburger vereinigt und schließlich am Invalidenpark geendet haben. Bei dem Redebeitrag von Wählbar2021 hat Philipp George vom CO2 Abgabe e.V. betont, dass sich alle Kandidierenden mit Klimaschutzfragen und damit mit Zukunftsfragen beschäftigen müssen, wenn sie am 26.09. in den deutschen Bundestag einziehen wollen. Außerdem gab es am Ende die Einladung auf Waehlbar2021.de selbst nachzuschauen, ob schon alle Kandidierende aus dem eigenen Wahlkreis Farbe bekannt haben und falls nicht eine freundliche Aufforderung zu senden.

Nachschauen können Sie den Redebeitrag hier (2:58 – 3:03).

Die weiteren Stationen von #wählbar2021 ON TOUR erfahren Sie hier.